Coming-out
Der Begriff bezeichnet den Prozess des Bewusstwerdens und des Anerkennens der eigenen sexuellen und romantischen Orientierung oder Geschlechtsidentität, z.T. wird er auch in anderen Kontexten wie z.B. Kink/BDSM verwendet. Es wird unterschieden zwischen innerem Coming-Out (Bewusstwerden) und äußerem Coming-Out bzw. Going Public (andere Personen informieren). V.a. das äußere Coming-Out ist ein lebenslanger Prozess. Am Coming-Out zeigt sich Diskriminierung: Privilegierte rund um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt (Ausnahme: Sexismus und Frauenfeindlichkeit funktionieren nach einer anderen Logik) können aufgrund von Normalitätsannahmen meist selbstverständlich davon ausgehen, entsprechend der eigenen Identität und sexuellen Orientierung etc. gelesen zu werden und können diese für sich selbst in der Regel leicht erkennen. Diskriminierung zeigt sich unter anderem darin, dass LSBTIQAP+ aufgrund von Normalitätsannahmen einerseits in Bezug auf ihre eigenen Auseinandersetzungen mit sich selbst Hürden vorfinden, und sich andererseits regelmäßig erklären und gute Zeitpunkte, Risiken und Vorteile etc. eines Coming-Out abwägen müssen.
Quelle: Debus, K. & Laumann, V. (2020): Glossar zu Begriffen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. URL: https://interventionen.dissens.de/materialien/glossar (zuletzt aufgerufen am 12.06.2022).