Heteronormativität
Kultur und gesellschaftliche Struktur, die davon ausgeht, es sei ‚normal‘ und wünschenswert, sich gemäß biologisch definierter körperlicher Merkmale zweifelsfrei einem der zwei normalisierten Geschlechter (männlich oder weiblich) zuzuordnen und das jeweils andere dieser beiden Geschlechter zu begehren, mit ihm Liebesbeziehungen und Sexualität zu leben, langfristig Kinder zu zeugen und in einer Familie zusammenzuleben und dabei auch auf der Verhaltens- und Arbeitsteilungsebene, in Bezug auf Intimität und Sexualität etc. Geschlechternormen zu erfüllen. Diese Normativität wird damit begründet, der Sinn von Geschlecht und Sexualität sei die biologische Fortpflanzung (alternativ: gottgewollt). Allen, die nicht in diese Schablonen passen, widerfährt in einer heteronormativen Gesellschaft Diskriminierung.
Quelle: Debus, K. & Laumann, V. (2020): Glossar zu Begriffen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. URL: https://interventionen.dissens.de/materialien/glossar (zuletzt aufgerufen am 12.06.2022).
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